Zahnpasta oder Kampfstoff?
Autor: Frank Kraemer
Beim Thema Fluorid scheiden sich die Geister. Gut für die Zähne oder nutzlos und zusätzlich schädlich für den Organismus? Zumindest in gesundheitsbewussten und generell skeptischen Kreisen ist das Thema eigentlich klar: Fluorid hat in der Zahnpasta nichts zu suchen. Mittlerweile ist der Nutzen sogar offiziell umstritten. Auf der Netzseite von Zentrum der Gesundheit gibt es einen recht aktuellen Artikel mit einer alarmierenden Überschrift: Fluorid – Spurenelement oder Gift? Man geht direkt ins Eingemachte und geht der eingangs gestellten Frage nach: Fluoride sind giftige Substanzen. Gleichzeitig schützen sie vor Karies – so heisst es. Gesunde Zähne sind zwar wichtig. Doch stellt sich die Frage, ob wir dazu Fluoride brauchen? Und selbst wenn Fluoride tatsächlich die Zähne schützen sollten, gilt es abzuwägen, ob man dafür all die möglichen Nebenwirkungen der Fluoride auf sich nehmen möchte.
Gleich im nächsten Absatz geht es um Fluorid im Trinkwasser und verweist auf Millionen Chinesen und Inder, die durch das Anreichern des Trinkwassers mit Fluorid Knochenschäden erlitten haben. Eine hohe Konzentration von Fluorid führt zur sogenannten Knochenfluorose. Das bedeutet, dass man zwar über eine hohe Knochendichte verfügt, jedoch die Knochen ihre Elastizität verlieren und immer brüchiger werden. Selbstverständlich kommt es auf die Dosis an. Doch ist selbst eine kontrollierte Einnahme von Gift überhaupt sinnvoll oder überhaupt nötig? Immerhin gibt es Zahnpasta mit Warnhinweisen bezüglich der Inhaltstoffe. Vor allem Kinder sind gefährdet, wenn sie die lecker nach Erdbeere schmeckende Zahnpasta nicht wieder ausspucken, sondern runterschlucken. Vergiftungserscheinungen können bei Kindern bereits bei der Einnahme von 5 bis 9 mg Fluorid auftreten. Mag in einer erbsengroßen Zahnpastaportion nur 0,12 mg Fluorid enthalten sein, so summiert sich die Konzentration im Körper durch fluoridiertes Speisesalz oder fluoridiertes Wasser.
Natürlich gibt es sogenannte Experten, die die Unbedenklichkeit von Fluorid durch diverse Studien belegt sehen. Nun haben wir die letzten Jahre einige sogenannte Experten erleben dürfen, die im Grunde genommen von dem was sie sagten, gar keine Ahnung hatten und nur eine gewissen Agenda gefolgt sind. Entweder als Täter oder Mitläufer. Daher ist es erfreulich, dass der Direktor des National Research Council (NCR) Dr. John Doull als Ergebnis eines großangelegten Metastudie zu folgender Aussage kam: „Als wir uns all die bereits durchgeführten Studien genauer anschauten, bemerkten wir schnell, dass viele Fragen unbeantwortet blieben und dass wir viel weniger gesicherte Informationen besitzen, als es dem Thema angemessen wäre.“ Dank dieser Aussage müsste z.B. das Thema Dosierung erneut auf den Prüfstand. Zumal sich die Richtwerte je nach Land heute schon erheblich unterscheiden. In den USA empfiehlt das Food and Nutrition Board am Institute of Medicine für Kinder zwischen 0 und 6 Monaten nicht mehr als 0,01 mg Fluorid an Tag. In Deutschland beinhalten jedoch bereits Fluoridtabletten für Säuglinge 0,25 mg. Warum man Babys ab der zweiten Lebenswoche überhaupt Fluoridtabletten verabreicht, wo noch gar keine Zähne vorhanden sind, sollte nachdenklich stimmen.
Manch einer ist der Meinung, dass Fluorid ein essentielles Spurenelement sei, und dem Körper zugeführt werden muss. Tatsächlich ist dem nicht so. So etwas wie ein Fluoridmangel oder gar eine Fluoridmangelerkrankung gibt es nicht. Karies ist das Ergebnis einer schlechten Ernährungsweise und mangelnder Zahnhygiene. Dafür weiß man mittlerweile, dass Fluoride nicht nur Knochen (Knochenfluorose) und Zähne (Zahnfluorose) schädigen können, sondern auch Gehirn und Schilddrüse. Ebenso soll eine Fluoridbelastung eine signifikante Rolle bei der Entstehung von Diabetes spielen. Laut eines Berichtes des National Research Council (NRC) kommt man zu dem Ergebnis, dass bereits geringe Mengen an Fluorid das Potential besäßen, die Entwicklung des Gehirns stark beeinträchtigen zu können. So stellte das NRC 2006 fest, dass „Fluoride vermutlich dazu in der Lage sind, die Funktion des Gehirns negativ zu beeinflussen. Weiter beobachtet man einen Zusammenhang zwischen Fluoriden und Demenz: „Studien an Bevölkerungsgruppen, die regelmäßig mit unterschiedlich hohen Fluorid-Konzentrationen in Kontakt kommen, sollten mit dem Ziel durchgeführt werden, neurochemische Veränderungen zu identifizieren, die möglicherweise mit Demenz in Verbindung stehen. Außerdem sollte man die Auswirkungen einer chronischen Belastung mit Fluoriden erforschen, sowie nähere Informationen über möglicherweise verspätet auftretende Effekte sowie über die individuelle Anfälligkeit auf Fluoride sammeln.
Tatsächlich veröffentlichte 2012 die Universität Harvard eine Meta-Analyse von 27 Einzelstudien, wonach der reduzierte Intelligenzquotient bei Kindern signifikant mit einer Belastung durch Fluoride korrelierte. Nun ist eine Korrelation keine Kausalität. Doch alle Alarmglocken sollten bei diesen Ergebnissen schrillen und die Forschung muss vorangetrieben werden.
Was ist nun die Alternative für jene Menschen, die kein Versuchskaninchen mehr sein wollen und die Karies auf ungefährliche Weise bekämpfen möchten? Die Antwort lautet Xylit, oder auch Birkenzucker genannt. Birkenzucker kommt in diversen Gemüsesorten, Früchten und Holzarten vor. Seinen Namen jedoch hat er auf Grund seiner ursprünglichen Herstellungsweise. Xylanen (Holzgummi) wird aus Birkenholz gewonnen und in einem chemischen Verfahren Xylose freigesetzt. Unter Druck wird daraus der Birkenzucker.
So wie Zucker die Kariesbildung fördert, blockiert Birkenzucker ebendiese. Denn zum einen kann Birkenzucker von kariesverursachenden Bakterien nicht verdaut werden, zum anderen erhöht Birkenzucker den Speichelfluss. Speichel enthält Calciumphosphat. Dieses Calciumphosphat unterstützt den Zahnschmelz in seiner Entwicklung und Widerstandsfähigkeit. Genau das also, was man mit Fluorid auf fragwürdige Weise zu erreichen versucht. Der erhöhte Speichelfluss verdünnt zusätzlich die Säuren im Mundraum. Daraus ergibt sich ein erhöhter pH-Wert, der es den Bakterien erschwert, sich als Plaque an den Zähnen festzusetzen. Birkenzucker mineralisiert sogar die Zähne, weswegen es sich anbietet, herkömmlichen Zucker durch Birkenzucker zu ersetzen. So kann man damit Backen oder seinen Kaffee süßen. Und nicht nur dass: Birkenzucker enthält 40 % weniger Kalorien als Industriezucker und ist deswegen bei kalorienbewussten Menschen besonders beliebt.
Bei all den positiven Eigenschaften gibt es zwei Punkte, die man bei Birkenzucker beachten sollte. Ein zu hoher Konsum kann anfangs abführend wirken. Dieser Effekt reguliert sich jedoch mit der Zeit. Zum anderen ist Birkenzucker teurer, als herkömmlicher Industriezucker. Wenn man jedoch die Folgeschäden von Industriezucker im Essen und den Fluoriden in Zahnpasta & Co. bedenkt, ist diese Investition in die eigene Gesundheit mehr als gerechtfertigt. Wer möchte sich schon einem maroden und von Lobbyismus geprägten Gesundheitssystem freiwillig ausliefern? Hier gilt es, aus der jüngsten Vergangenheit zu lernen.